Moral auf Knopfdruck

Hirnmanipulation durch Magnetfelder

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Forschern ist es gelungen, die Urteilskraft von Versuchsteilnehmern zu manipulieren. Besonders aufwändig war das nicht.

Neurowissenschaftlern ist es gelungen, das moralische Empfinden von Testpersonen zu manipulieren. Die Forscher um Rebecca Saxe vom Massachusetts Institute of Technology legten über dem rechten Ohr von 20 Probanden ein Magnetfeld an, das die Nervenströme in der Hirnregion darunter vorübergehend durcheinanderbrachte. In diesem Zustand mussten die Testpersonen mehrere kurze Geschichten lesen und beurteilen, ob sich der jeweilige Protagonist rechtmäßig verhielt.

Einer der Texte handelte zum Beispiel davon, dass ein junger Mann seine Freundin bewusst nicht davor warnt, dass eine Brücke einsturzgefährdet ist. In einer anderen Geschichte war beschrieben, wie eine Ehefrau plant, ihren Gatten zu vergiften. Normalerweise verurteilen Testpersonen schon den Mordversuch, selbst wenn dieser scheiterte und niemand zu Schaden kam. Das Magnetfeld aber änderte das. Die Probanden empfanden Handlungen, die letztlich keinen Schaden verursachten, eher als akzeptabel, auch wenn dahinter ein böser Plan steckte. Gleichzeitig verurteilten sie Personen strenger, die einem anderen Menschen nur aus Versehen Leid zugefügt hatten (PNAS, online).

Dieses moralische Urteilen, das sich allein am Ausgang einer Handlung orientiert, ist typisch für Kinder unter sechs Jahren. Sie können die Absichten und Pläne anderer Menschen noch nicht so gut einschätzen. Wissenschaftler diskutieren bereits seit längerem, dass die Hauptverantwortung für diese Fähigkeit in der nun mit dem Magnetfeld manipulierten Hirnregion liegen könnte.

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