„Claude E. Shannon: Spielzeug, Leben und die geheime Geschichte seiner Theorie der Information“
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/31/31616/1.html
…Heute ist das Thema Kodierung und Radar als Dispositif der Steuerung in oder durch Medien ja kein Geheimnis mehr. Dass aber Shannon direkt und schon so früh, also seit 1945 dabei war, dass war bislang so eigentlich nicht bekannt. ….
Derjenige, der die Begriffe Information, Redundanz, Entropie etc. eingeführt und so einen enormen Einfluss auf die Grundlagen der Wissenschaften des letzten Jahrhunderts hatte, arbeitete an den Bell Labs einfach direkt für das Pentagon.
Während und bevor Shannon seine Theorie der Kryptografie formulierte, las er beispielsweise intensiv James Joyce. So wie Joyce in Finnegans Wake von 1939 natürliche Sprachen mischt und semantisch kodiert oder korrumpiert, so ähnlich geht Shannon syntaktisch bzw. formal mit technischen Sprachen bzw. Signalen um. Was Joyce in der Literatur leistete, hat Shannon für Mathematik, Technik und Medien geleistet.
„I labour to be brief; I become obscure.“ Ich arbeite, um mich kurz zu fassen – also ich kodiere – , ich werde dunkel – also ich komprimiere Daten zu Rauschen. Heute folgt jeder Kompressionsalgorithmus, so immerhin Shannon, diesem Ausspruch des Horaz.