Es muß nicht einzig Bitcoin sein! Auf ihrer Website bietet Olga Förtsch das “ Handbuch zur Geldemission für jedermann“ kostenlos zum Download an. Es steht nun oben auf meiner Leseliste, nachdem ich ihre Gedanken zu Open Money auf heise/TP verfolgen durfte. Sie schreibt leicht verständlich und der Artikel ist als Aufmacher zu so einem großen Thema sehr gut gelungen! :
„Die bereits erwähnten Angriffe und Rechtsverschärfungen im Bereich des geistigen
Eigentums und der Internet-Freiheit sind die Antwort auf diese befreiende Bewegung und
stellen nichts anderes dar, als der Versuch der (noch) Monopolisten, ihre gegenwärtige
Stärke zu nutzen, um sich das Recht auf die leitenden Ressourcen der Zukunft – Wissen
und Ideen – anzueignen, sie von der allgemeinen Nutzung zu sperren und dadurch ihre
Macht aus dem industriellen in das Informationszeitalter zu verlegen bzw. sie zu
zementieren.
…Das moderne Geldsystem ist überwiegend auf den politischen Einsatz des Geldes
ausgerichtet und vernachlässigt dabei seine wirtschaftlichen Funktionen. …
… Ein Blick auf deren gegenwärtigen Zustand würde genügen, um zu sagen: miserabel. Der
Kitt paßt nicht.
Wie sonst wäre zu erklären, daß überall auf der Welt man einerseits von Problemen und
ungelösten Aufgaben umgeben ist, was das Potential an der zu erledigenden Arbeit
anzeigt, andererseits aber die Zahlen der Arbeitslosen immer weiter steigen? Warum
kommen die Arbeitslosen und die Arbeit nicht zusammen? …
…Das Geldsystem, das selbst monopolistisch organisiert ist, begünstigt die Entstehung
weiterer Monopole. …
…Eine Lösung auf politischem Weg zu suchen hieße allerdings, die Augen vor dem Umstand zu verschließen, daß das moderne politische System längst zum Handlanger der
Finanzwirtschaft geworden ist. Wer nach all den Rettungsmaßnahmen zur Stützung der
Banken noch daran zweifelt, lebt wohl in seiner eigenen Welt. …
…Ein besserer Lösungsansatz wäre, das Gewerbe der Geldwirtschaft zu entzaubern, indem
man ihm seine Monopolstellung nimmt: Sie ist es einzig und allein, die es dieser
Branche erlaubt, ihre Bedingungen allen anderen Wirtschaftsteilnehmern aufzuzwingen. …
…Das Geld soll wieder vom Machtinstrument zu einem universellen Kitt für die Wirtschaft
werden. Es genügt also, ein System zu installieren, das die technische Funktion des
Geldes übernimmt, ohne die Ausbeutungskomponente zu implementieren.
Gegründet nicht auf Monopole, sondern auf die Idee des gleichberechtigten Handelns,
seiner politischen Hürden entledigt, würde Open Money der Wirtschaft ermöglichen, auf
einer wesentlich feineren Ebene zu kooperieren und wesentlich mehr Transaktionen
durchzuführen – auch dort, wo sie heute aufgrund der schlechten Eignung des alten
Geldsystems verhindert werden. …
Wer lesen kann findet bei ihr durchaus mehr als Utopie, leider sind die wenigsten interessiert genug um verstehen zu wollen wie Geld tatsächlich funktioniert…