Eine aufschlussreiche Darstellung aus der SZ:
Südamerikas Erfahrungen mit dem Währungsfonds – Feindbild IWF
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/suedamerikas-erfahrungen-mit-dem-waehrungsfonds-feindbild-iwf-1.1379208
„…Verblüfft erleben Brasilianer, Argentinier oder Mexikaner, wie auf einmal Spanier,Portugiesen und Griechen taumeln und gegen alte Vorgaben mit neuen Milliarden versorgt werden….“
http://www.sueddeutsche.de/thema/Leaders_Dialogue_2012
„… In den achtziger Jahren hatten sich viele Schuldenländer der Finanzbehörde in die Arme geworfen. Es war die Hochzeit der Diktaturen und neoliberalen Gralshüter, „das verlorene Jahrzehnt“. Nachher fügten sich auch demokratische Machthaber dem
Washington-Konsens und begaben sich in die Abhängigkeit des IWF. Die Finanzmärkte und
Handelsströme wurden reguliert, Staatsbetriebe privatisiert und fiskalische Sparmaßnahmen eingeleitet…“
„…Die geliehenen Milliarden retteten Großbanken und Investmentfonds, die Auslandsschulden erreichten Rekorde. 2000 lagen sie bei 147,2 Milliarden, dennoch versprach der IWF Tranchen und verlangte Reformen. Die Reichen wurden reicher, die Armen ärmer, die Arbeitslosenrate erreichte zweistellige Höhen. Bis das Kartenhaus einstürzte….“
„…Doch die Konkursstaaten der Vergangenheit wachsen – anders als Europa – seit Jahren, horten Devisen und haben ein relativ gesundes Bankensystem. … Lateinamerikanische Länder begannen wieder zu verstaatlichen und Importe zu beschränken. …“
„Der IWF erklärte, dass wir mit unserem Wirtschaftsprogramm keinen Erfolg haben
würden“, erinnert sich der Krisenmanager Lavagna. „Das Gegenteil ist passiert: Wir sind
mit Raten von neun Prozent gewachsen. Dafür muss es eine Erklärung geben.“
„…Das Kürzel IWF, Spanisch FMI (Fondo Monetario Internacional) verkam derweil zum
Schimpfwort, und das nicht nur am Rio de la Plata. Vom Rio Grande bis hinab nach Feuerlandstehen die drei Buchstaben in linken Kreisen
für Rezession, Depression, Bevormundung. …“
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http://www.sueddeutsche.de/politik/entwicklungshilfe-wird-gekuerzt-deutschland-begraebt-ein-stueck-globaler-verantwortung-1.1528558
Zwei Jahre vor dem Stichjahr 2015 dürfte Deutschland seiner Verpflichtung mit weniger als 0,4 Prozent Anteil so fern sein wie eh und je.
Das Ziel war schön, geholfen hat es aber nicht.
Das unterscheidet die Bundesrepublik von Ländern wie Schweden, Norwegen, den Niederlanden und Dänemark. Es lässt Deutschland auch gegenüber Großbritannien und Frankreich zurückfallen. Der Anteil von 0,7 Prozent war ohnehin bis 2015 kaum noch zu erreichen, dies hätte milliardenschwerer Aufstockungen bedurft. Nun aber ist die Koalition auf bestem Wege, die eigenen Verpflichtungen zu begraben, unter den Augen der interessierten Nachbarstaaten. Wenn das Industrieland Deutschland schon nicht einmal mehr versucht, in Reichweite seiner Versprechungen zu gelangen – warum dann wir?
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„Ein Kind, das an Hunger stirbt, wurde ermordet“
Positiv- und Negativpreise für Jean Ziegler und den Rohstoff-Multi Glencore
http://www.heise.de/tp/blogs/6/153213