Geistiges Eigentum vs. Freiheit der Information

Feudale Formulierung – Peter Mühlbauer
US-Schulbehörde will „geistiges Eigentum“ an Werken der Schüler

http://www.heise.de/tp/artikel/38/38504/1.html

Die Schulbehörde von Prince George’s County im US-Bundesstaat Maryland (PGCPS) befürwortet neue Richtlinien für „Gebrauch und Schöpfung“, die nicht nur sämtliche von Lehrkräften geschaffene Werke, sondern auch die von Schülern zu ihrem „geistigem Eigentum“ erklären.

Die digitale Büchse der Pandora – Gernot Hausar 23.03.2013
Content-Industrie und die Verwesung guter Ideen im digitalen Raum

Dass diejenigen, die mit eigenem Kapital an Innovationen arbeiten, Wissen teilen oder bahnbrechende Erfindungen machen, nur in den seltensten Fällen auch jene sind, die dann auch davon profitieren, ist eine traurige, aber altbekannte Tatsache.

http://www.heise.de/tp/artikel/38/38652/1.html

Studierende werden z.B. in den USA durch Universitätsordnungen gezwungen, ihre Arbeiten selber hochzuladen und die AGBs zu akzeptieren, die der Firma eine Weiternutzung der Arbeit kostenfrei erlauben – oder einfach keinen Abschluss zu erhalten.

…Es gibt selbstverständlich bereits (meist private) Initiativen in diese Richtung. So befindet sich in Deutschland mit C3S eine Verwertungsgesellschaft für Creative-Commons-Inhalte in Gründung (C3S – Caring for free culture). Es gibt Micro-Payment für Blog-Beiträge und eine aktive Zivilgesellschaft….

….Staaten haben ihre Aufmerksamkeit bisher überwiegend zwei Themenfeldern geschenkt: Einerseits der Frage nach dem Eigentumsrecht (vor der Klärung digitaler Menschen- und Bürgerrechte) sowie andererseits Ausnahmeregelungen auf Grundlage der inneren und äußeren Sicherheit, die das digitale Staatsgebiet de facto unter ein permanetes Cyber-Kriegsrecht stellen, welches die verfassungsmäßig gewährleisteten Rechte ohne ausreichende Verhältnismäßigkeitsprüfung außer Kraft setzen. ….

….Der Ausgleich zwischen den Rechten des Einzelnen und dem größeren Anspruch der Gesamtgesellschaft auf Information, Bildung und Kultur wurde historisch immer wieder diskutiert. …

—-

Siemens verlor allerdings gerade den Europameister-Titel im Erfinden an Samsung, wie das Patentamt jüngst meldete. Ein Drittel der in Europa beantragten Patente kommen demnach aus Japan, China oder Südkorea. Ein Warnschuss für die Erfinder hierzulande.

http://www.sueddeutsche.de/bayern/patentmetropole-erlangen-wenn-kluge-menschen-kluge-menschen-anlocken-1.1618094

… internationales Vorbild ist derweil immer noch Stanford, die kalifornische Universität, die mit ihrem Nähe zum Silicon Valley eine Symbiose aus Wissenschaft und Wirtschaft vorlebt.

.…immer mit dem Ziel, die Erfindungen als Patente anzumelden und mit den Lizenzen Geld zu verdienen.


… Wichtigste Erfindung und größter Erfolg am IIS ist das MP3-Format. Die Versuche zur Audio-Codierung haben den Weg für das Ton-Kompressionsverfahren geebnet, das den Genuss von Musik weltweit revolutionierte. Alleine 2012 hat das IIS 63 Erfindungen und 205 Patente angemeldet und 564 Patentzulassungen erteilt bekommen.

Um den begabten Nachwuchs reißt man sich auch bei Siemens, dem wichtigsten Arbeitgeber in Erlangen. 23.000 Menschen arbeiten hier.

„Eine zentrale und wichtige Figur hier in Erlangen ist sicherlich Professor Hornegger“, sagt Schaller. „Wer offen ist, wird von ihm mitgerissen.“ Der Professor engagiere sich stark für seine Studenten und unterstütze sie bei Patentanmeldungen und Ausgründungen. Seit 2000 sind 111 Spin-Offs aus der FAU entstanden, mit 1384 Arbeitsplätzen. Das Risiko für die Start-Ups ist dabei nicht sehr hoch. Sollte es mit der Selbständigkeit nicht gut laufen, fallen die jungen Unternehmer weich …

warum das Forschungsklima für die jungen Erfinder in Erlangen so gut ist. „Wir sind hier wie eine große Familie“, sagt Höller. Er meint damit, dass sich alle, die in Erlangen etwas mit Forschung und Medizintechnik zu tun haben, kennen. Uni, Fraunhofer Institut, Max-Plank-Gesellschaft, Siemens und die Start-Ups im Medical Valley Center – alle sind irgendwie miteinander verwoben

—-