„...Wenn die Parlamente zur Kläranlage für die Fäkalien der Finanzmärkte verkommen, muss Demokratiealarm ausgerufen werden….“
http://www.sueddeutsche.de/politik/278/510398/text/
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Mit dem Segen Allahs im Ländle – Erste islamische Bank
http://www.sueddeutsche.de/politik/793/498092/text/
Die „ethische Verwahrlosung“ der Bankenlandschaft erfordere neue Lösungen, findet Löffler. Er und vier weitere CDU-Abgeordnete fordern das baden-württembergische Finanzministerium auf zu prüfen, ob das Land nicht eine Staatsanleihe auflegen kann, die den Regeln der Scharia entspricht, also rein, „halal“, ist und vor allem das Zinsverbot respektiert.
Geld ist bloß ein Stück Papier
http://www.ksta.de/html/artikel/1289495347871.shtml
Autor Coelho und Ökonom Yunus über die vielleicht größte Illusion im Leben: Geld.
Wie wichtig ist es, wenn man keines hat? Bringt es mehr Freude oder mehr Leid? Zwei moralische Kapazitäten tauschen sich aus.
…Soziales Unternehmertum gibt es in vielen Formen. Was genau ist ein Social-Business-Fonds?…
YUNUS: Das sind Fonds, die das Startkapital zur Verfügung stellen, um gerade solche sozialen Geschäftsideen umzusetzen. Gespeist werden diese zum Teil aus Steuergeld, das sonst in Sozialprogramme fließen würde, durch Geld, das gewinnorientierte Unternehmen für sozial verantwortliches Handeln zur Verfügung stellen oder aus Mitteln, die reiche Philanthropen zur Verfügung stellen. In Japan wird gerade von staatlicher Seite ein Fonds gegründet. In Monaco existiert bereits ein solcher Fonds, der von Prinz Albert und vermögenden Privatleuten aufgelegt wurde, in Indien gibt es zwei Fonds, die privat finanziert sind, und in Kürze wird es auch in Wiesbaden Unterstützung für das Social Business geben, sogar die Kommune beteiligt sich daran. Sie sehen also: Das Geld ist da und wartet – aber die Ideen sind Mangelware. Dabei kann jeder eine Idee für ein Social Business entwickeln. Davon bin ich überzeugt. Das Geld läuft einem dann automatisch nach.
Herr Yunus, Sie haben Investoren wie Danone, BASF und Adidas. Wie überzeugen Sie Entscheider von einer Idee, die ihnen weder Gewinn noch Dividende bringt?
YUNUS: Wenn du genug Geld hast, ist Gewinn und Dividende nicht alles. Wenn ich so jemandem sage, dass er ein Geschäft aufziehen kann, mit dem er die Welt verändern kann, ist das viel attraktiver, als noch mehr Geld zu verdienen. Denn die Welt zu verändern ist keine leichte Sache – und stellen sie sich die Freude vor, die es bereitet, wenn man helfen kann, eines der Probleme der Welt zu lösen. Das gilt genauso für Menschen wie die zwei jungen Frauen aus Ungarn. Ihre Intention ist es nicht, reich zu werden, sondern ein Problem zu lösen, das sie beschäftigt.
Benutzen die Konzerne Sie nicht dazu, ihr Image aufzupolieren?
YUNUS: Das ist möglich. Als wir die Kooperation mit Danone zur Herstellung eines günstigen Joghurts zur Behebung der Mangelernährung von Kindern in Indien eingegangen sind, hat mich jeder gefragt: Glauben Sie nicht, dass Danone Sie nur benutzt? Ich habe geantwortet: Oh mein Gott, und ich dachte, ich benutze sie! Niemand hat sich bis dahin für Social Business interessiert, niemand wusste, was das ist.
Trotzdem widerspricht es sämtlichen Wirtschaftstheorien, Geld zu investieren ohne die geringste Aussicht auf Gewinn.
YUNUS: Im Leben geht es um Glück und Zufriedenheit. Wirtschaftswissenschaftler haben den Kapitalismus falsch interpretiert. Sie glauben, dass Glück gleichzusetzen ist mit Dollarzeichen. Ihnen ist es zuzuschreiben, dass wir alle eine Brille tragen, durch die wir die Welt als eine Art Geldmaschine sehen. Wenn wir nur für einen Moment diese Brille abnehmen, werden wir feststellen, dass diese Welt völlig anders aussieht. Wenn ich das Leben eines Menschen positiv beeinflussen kann, ist die Freude, die ich dadurch empfinde, nicht in Dollar zu messen. Wenn ich dazu in der Lage bin, gebe ich alles, um es möglich zu machen. Der Grund dafür ist einfach: Alle Menschen sind egoistisch, gleichzeitig sind aber auch alle Menschen selbstlos. Das sind zwei Seiten einer Medaille. Wirtschaftswissenschaftler gründen ihre Theorien aber nur auf der egoistischen Seite der Menschen. Ich möchte sagen: Vergesst nicht eure andere Seite – und nutzt sie.
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