EU will wieder forschen wie vor 1946
Die EU-Kommission will die Arzneimittelforschung reformieren und epochale Ethikregeln dem Markt opfern. Experten laufen dagegen Sturm
http://www.heise.de/tp/artikel/37/37805/1.html
Das in der deutschen Version 115 Seiten fassende Dokument zielt auf nicht weniger als die Abschaffung der derzeitigen wissenschaftsethischen Kontrolle von Arzneimitteltests ab. Nicht nur in Deutschland müssen bislang Pharmakonzerne das Votum von Ethikkommissionen abwarten, bevor sie ihre Mittel in sogenannten Phase-I bis -III-Studien an Menschen testen. In dem Haupttext der Verordnung anonymer EU-Bürokraten kommen die Begriffe „Ethik“ oder „Ethikkommission“ nicht einmal mehr vor.
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Eine Pharmafirma nimmt ein bewährtes Krebs-Medikament vom Markt. Ist es unwirksam? Gefährlich gar? Nein, es scheint nur zufällig auch gegen Multiple Sklerose zu helfen. Und für diese Erkrankung lässt es sich weitaus lukrativer vermarkten. … Dazu müsste nur eine kleinere Dosis angeboten werden – und die fände sogar Absatz zum höheren Preis. ... Der Pharmamarkt hat freies Spiel. … „Weltweit sind damit Milliardenumsätze zu machen“, schätzt Ludwig.
http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/preistreiberei-der-pharmabranche-wie-man-ein-medikament-drastisch-verteuert-1.1444186
Das Krebsmittel Avastin erwies sich vor einigen Jahren auch als hilfreich gegen die zur Erblindung führende Makuladegeneration. Bald darauf wurde ein neuer Name für die Arznei erfunden, die Substanz minimal verändert – und der Preis von 40 Euro auf 1500 Euro pro Behandlung hochgesetzt.
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